Die evangelische Marktkirche in Goslar liegt mitten in der Innenstadt und ist nur wenige Schritte von der Kaiserpfalz entfernt. St. Cosmas und Damian wurde im Jahr 1151 urkundlich bezeugt als dreischiffige, romanische Basilika mit zwei Türmen, im Jahr 1295 wurde der gotische Hauptchor neu erbaut, im Jahr 1336 wurde auf fünf Schiffe erweitert. Nach der Reformation in Goslar im Jahr 152 wurde die Marktkirche evangelisch. Im Jahr 1844 führte laut Kirchenführer ein Großbrand zum Einsturz des Daches und der Türme. Im Jahr 2000 wurde die letzte Renovierung des Innenraums nach spätgotischem Vorbild abgeschlossen.
Die schöne Kirche ist hell und schlicht. Dadurch kommen die einzelnen Objekte, der Altar und die Fenster besonders zur Geltung. Die romanischen Glasfenster vor 1250, der älteste noch erhaltene Glasfenster-Zyklus Norddeutschlands, zeigen das Wirken und Martyrium der Schutzpatrone Cosmas und Damian. Sie waren der Legende nach Ärzte und Apotheker und behandelten Menschen und Tiere kostenlos, so steht es im Kirchenführer. Auf einem der Fenster steht auf lateinisch: „Alle Gesundheit gründet in Gott.“
Auch der Barockaltar aus dem Jahr 1659 beeindruckt den Besucher, er stammt von Andreas Gröber. Das Taufbecken von St. Cosmas und Damian stammt vom Goslarer Künster Magnus Karten. Ein weiterer Hingucker: Die Renaissancekanzel aus dem Jahr 1581. Sie zeigt Bilder, die „den Glauben wecken und festigen“ sollen. Gestaltet wurde das Bildprogramm von Hans Seek, zu sehen sind etwa Jesus auf dem Regenbogen als Weltenrichter oder Adam und Eva im Paradies.
Für mich ist das absolute Highlight jedoch die Christusfigur von Jakob Oberhollenzer (siehe Bild unten). Sie stammt aus dem Jahr 1997. Sie stellt Jesus gleichzeitig als den Segnenden als auch den Gekreuzigten dar. Sie ist absolut eindrücklich, an ihr geht niemand unberührt vorbei.
Auf der Website der Kirche können Sie noch mehr über Türme, Glocken, Orgel und viele andere Details über St. Cosmas und Damian erfahren.